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Jörg Baeseke - Papier Krieg

Das 20.Jahrhundert in einer Stunde - ein Wechselspiel zwischen Küchentisch und Weltgeschichte mit Jörg Baesecke

12.11.2015 um 19:30 in der Aula der Fachakademie

Das 20.Jahrhundert, mit seinen Höhen und Tiefen, erzählt in einer Stunde – wie soll das gehen? Poetisch, berührend und manchmal sogar komisch – auf ganz überraschende Weise öffnet sich hier der Blick auf eine vergangene Epoche. Nicht Klage und auch nicht Anklage stehen dabei im Mittelpunkt, sondern der Versuch einer sehr persönlichen Annäherung an die eigene Geschichte, 70 Jahre nach Kriegsende. Wie lange dauert eigentlich eine Nachkriegszeit?

In einem ungewöhnlichen Bühnen-Bilder-Vortrag wirft der Theater-Erzähler Jörg Baesecke diese Frage auf. Alltagsobjekte und Alltagsgeschichten, kunstvolle Pop-Up-Bühnen, Scherenschnitte und zierliche Papierfiguren weben dabei ein Erinnerungsmuster ganz eigener Art – zwischen Küchentisch und Welt-geschichte.

Ein Spiel mit Erinnerung: Der Blick zum winterlichen Orion, das Kratzen an verbrann-tem Toast, eine Karte mit 25 erlaubten Worten, ein englisches Falt-Kunststück, ein Witz um die holländische Königin Wilhelmina, Begriffe wie ‚Stalin-Torte‘ und ‚Horst-Wessel-Wurst‘ – historisch mag das unbedeutend sein. Doch auf der Bühne wirkt alles zusammen und lässt Geschichte wirklich konkret und lebendig werden.

Jörg Baesecke ist seit 30 Jahren als Bühnenerzähler und Miniaturtheaterspieler tätig, in ganz Deutschland, halb Europa und bis nach Afrika. Zusammen mit seiner Frau Hedwig Rost bildet er die „Kleinste Bühne der Welt“, ein Erzähltheater, das sich den Stoffen der münd- lichen Tradition widmet, den Sagen, Märchen und Balladen aus aller Welt. Dass dazu auch Geschichte gehören kann, zeigt er exemplarisch in Papier.Krieg.

Im Blick der Presse:

Ist nicht schon längst alles geschrieben, er­zählt und verfilmt, was es über „Ruhm" und Elend zweier Weltkriege, nationalen Wahn und Verbrechen gegen die Mensch­lichkeit zu berichten gibt? Vielleicht - aber selten ist das große The­ma so originell, eindringlich und anrüh­rend komisch unter die Lupe genommen worden, wie es Baesecke mit seiner „Kleinsten Bühne der Welt" gelang.
Armin Greune - Süddeutsche Zeitung