Skip to main content

Literaturherbst 2018

Peter Hein
Die Songtexte 1979-2009

DO, 28.09. 19:30
Schloss/Aula der Fachakademie, Burgberg 1

8,00 €
VORVERKAUF:
Bücher Thurn 08282 995199
abc-Büchershop 08282 9953903
VERANSTALTER: KULT e. V.

Peter Hein© Foto-dus, Wikimedia Commons

Die ersten 30 Jahre einer konsequenten Unfreundlichkeit gegen das Falsche und Gefälschte: Peter Heins Songtexte zusammen mit Gesprächen, Fotos und eigenwillig-informativen Zusatztexten erzählen bundesdeutsche Musikgeschichte.
Als auf der Jubiläumsplatte 26 1/2 zahlreiche Fans aus der deutschen Musikszene (Campino, Herbert Grönemeyer, Helge Schneider u. v. a.) ihre Interpretationen von Fehlfarben-Songs präsentierten, ehrten sie nicht nur die Band selbst, sondern auch ein Phänomen namens Peter Hein. Dessen Bühnenpräsenz, dessen Texte und dessen Leben sind der Beweis einer bemerkenswerten künstlerischen und persönlichen Konsequenz: Jenseits von Karriere und Anpassung, aber auch genauso jenseits vom Dasein als beruflicher Zeigefinger, sagt der Mann weiter, was er denkt, und macht nicht, wozu er keine Lust hat. Sein Gesang wie seine Texte, die erstmals zeigten, was mit deutscher Sprache in der Rock- und Popmusik möglich ist, atmen diese Konsequenz.
Zusätzlich zu bisher unveröffentlichten Fotos von Peter Hein und Gesprächen mit ihm, hat Hein einen Text über seine Anfänge im legendären Ratinger Hof und eine Diskographie in Prosa geschrieben, in denen er seinen Werdegang und sein musikalisches Werk gewohnt scharfzüngig und witzig zusammenfasst.
Peter Hein (alias Janie J. Jones), Jahrgang 1957, gehört zu den Protagonisten der deutschen Punkbewegung der späten 70er Jahre. Er wurde als Sänger und Texter von Mittagspause, den Fehlfarben und später Family 5 bekannt. Die Qualität seiner Songtexte und sein eigen-einzigartiger Gesangsstil beeinflussen die Pop- und Rockmusik bis heute. Von Fans wird Peter Hein als Punklegende und Erfinder des deutschen Songtextes verehrt, zahlreiche Musikerkollegen berufen sich immer wieder auf seine Kunst.

Und danach ins Konzert: am 10.10. in München im Backstage

www.atatak.com


Josef Bierbichler
Mittelreich

SA, 27.10. 19:30
Stadtsaal, Dr.-Schlögl-Straße 15

16,00 € (Vorverkauf); 18,00 € (Abenkasse)


VORVERKAUF:
Bücher Thurn: 08282 995199
abc-Büchershop: 08282 9953903

Bierbichler1765cMarkusTedeskino SW© Marko Tedeskino

Eine Seewirtschaft in Bayern, bizarre Gäste und eine Familie über drei Generationen, heillos verstrickt ins ungeliebte Erbe. Josef Bierbichler, der große Menschendarsteller des deutschen Theaters und Films, erzählt hundert Jahre Deutschland. Ein Epos über Krieg und Zerstörung, alte Macht und neuen Wohlstand, über die vermeintlich fetten Jahre.
Im Ersten Weltkrieg zerschlägt eine feindliche Kugel zuerst den Stahlhelm und dann den Schädel des ältesten Sohnes vom Seewirt. Also muss sein jüngerer Bruder Pankraz das väterliche Erbe antreten. Der überlebt zwar den zweiten großen Krieg, wäre aber trotzdem lieber Künstler als Bauer und Gastwirt geworden. Da braucht es schon einen Jahrhundertsturm, der droht, Haus und Hof in den See zu blasen, damit aus Pankraz doch noch ein brauchbarer Unternehmer und Familienvater wird.
Josef Bierbichler wurde 1948 am Starnberger See geboren. Seit Anfang der siebziger Jahre ist er als Theaterschauspieler auf allen großen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz präsent. Für den Film arbeitete er mit Regisseuren wie Werner Herzog (Herz aus Glas ), Herbert Achternbusch (Servus Bayern, Heilt Hitler!), Tom Tykwer (Die tödliche Maria) und Michael Haneke (Das weiße Band) zusammen. Er lebt am Starnberger See.

www.suhrkamp.de


Verena Elisabeth Turin
Superheldin 21 - mein Leben mit Down-Syndrom

FR, 23.11. 19:30
Cafe „Nimm Platz“, Marktplatz 14

8,00 € (Vorverkauf); 10,00 € (Abendkasse)
VORVERKAUF:
Ursberger Laden    08281 922241 Bücher Thurn    08282 995199
abc-Büchershop    08282 9953903
VERANSTALTER: KULT e.V. + DRW Ursberg

image 01 verenaelisabethturin 2x@ privat

Die Autorin wurde 1979 in Innsbruck geboren und lebt heute in Sterzing (Südtirol). Sie hat das Down-Syndrom. Schon als Kleinkind erhielt sie verschiedene Therapien, so z. B. Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie, die sie gerne mitmachte. Verena E. Turin besuchte den Kindergarten, die Grundschule und die Mittelschule. Seit 1976 ist es in Italien Gesetz, dass alle Kinder mit Beeinträchtigung die normalen (Regel-)Klassen besuchen. Eine Stützlehrperson steht ihnen zur Seite.
Nach der Mittelschule wurde sie in den sogenannten Berufsfindungskurs eingeschrieben, wo sie die Grundfächer und Praktika durchmachte.
Danach arbeitete sie lange Zeit in der Gemeinde und teilweise auch in der Bibliothek. Seit zehn Jahren ist sie im Altersheim tätig.
Sie liebt Musik, Tanz, Schwimmen und ganz besonders Schreiben. Ihr Buch erschien 2017.
Verena Turin erzählt selbstbewusst von ihrem Leben mit Down-Syndrom. Sie möchte mit Vorurteilen aufräumen, denn sie fühlt nicht anders. Sie fühlt sich ganz normal. Sie wäre gerne Superheldin. Oder Sängerin. Oder Schauspielerin. Und hat Träume, wie jeder andere auch. ln einem sehr eigenen und feinsinnigen Ton beschreibt sie ihre Arbeit im Pflegeheim, erzählt von ihrer Band und ihrer Familie, von der Liebe und von Schmetterlingen. Turin schreibt: „Normal ist einfach, wie wir selbst sind. Wir alleine bestimmen das. Nicht die anderen Menschen. lch bin normal und so bleibe ich auch. Was ist nicht normal dabei?“ Ein Buch, das anregt zum Nachdenken über die eigene Weltsicht und über den Umgang mit Menschen mit Behinderung. Ein Buch, das hilft, zu verstehen.


Niklas Fiedler
Der letzte Nazi

SA, 3.11. 19:30
JUGENDZENTRUM, Hans-Lingl-Str. 11

4,00 € (Vorverkauf); 5,00 € (Abenkasse)


VORVERKAUF:
Bücher Thurn: 08282 995199
abc-Büchershop: 08282 9953903
VERANSTALTER: KULT e. V. / SUBkult

fiedler niklas© Niklas Fiedler

„Die deutschen Leute finden ihn als Führer gut. Aber sie wollen einen Hitler nicht als Nachbarn haben.“ Dieses leicht abgewandelte Zitat eines aktuellen Bundestagsabgeordneten zeigt sehr gut den bitterbösen Humor in „Der letzte Nazi“. Anspielungen auf die AfD, den gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten, alte und neue Nazi-Prominenz, Aluhüte, Reichsflugscheiben und sogar Star Wars sind Teil der satirisch überspitzten Geschichte um den letzten Nazi. Ausgedacht hat sich all das Niklas Fiedler. Der 29jährige Magister der Philosophie und Kunstpädagogik hat sich schon sehr lange und intensiv mit dem Thema befasst. Das dürfte der Grund dafür sein, dass der volkstümelnde Pathos durch seine Authenzität mit einer gekonnt eingesetzten Übersteigerung urkomisch wirkt.
„Ich mag Humor, der weh tut“, charakterisiert sich der Autor und Zeichner selbst. Tatäschlich bleibt dem Leser das Lachen an vielen Stellen im Buch auch mal im Halse stecken. Anfangs plagten Niklas selbst noch Skrupel. „Aber das viele positive Feedback hat mich letztlich überzeugt.“ Besonders einflussreich war die Meinung eines Menschen, der frührer selbst Teil der Naziszene war. „Er hat sich inzwischen gefangen und ist überzeugter Gegner. Mit ihm hab ich mich sehr viel ausgetauscht. Er findet das Buch total klasse, weil es nicht so sehr den moralischen Zeigefinger hebt“. Der Frankfurter möchte mit seinem Werk Nazis lieber davon überzeugen, dass ihre Ideologie ins Leere führt. „Das ist besser als selbst ausgrenzend zu sein, wie das leider für viele Leute aus dem linken Umfeld zutrifft“, erklärt er mit leidenschaftlichem Unterton. „Letztlich sind auch die Nazis irgendwo Opfer“. Eine Aussage, für die er schon öfter verbale Ohrfeigen einstecken mußte – obwohl er selbst aus dem linksliberalen Milieu kommt. Zum Glück blieben bislang auch gewaltsame Übergriffe aus der rechten Szene aus.

www.zarathroxa.de